Goldener Herbst in Tirol

Tirol, das sind Gebirge, Täler, Kultur, Wintersport und Aktivurlaube. Tirol ist kein Geheimtipp, Tirol steht gerade im Herbst für legendär-schöne Ferien. Die Region lässt sich nicht wie viele andere Alpenregionen nur zwei Mal im Jahr bereisen, im Sommer und im Winter. Die dritte exzellente Jahreszeit für Urlauber ist der Herbst. Der goldene Tiroler Herbst.

Warum also nicht schon einmal im Herbst schauen, wo es im Winterurlaub auch hingehen könnte?! Der goldenen Herbst liegt in den Alpen so nahe! Abseits der Pisten, wenn an den kommenden Schnee noch nicht zu denken ist, warten die Sehenswürdigkeiten Tirols auf neugierige Besucher. Statt auf rasanten Abfahrten das Adrenalin durch den Körper schießen zu lassen, heißt es im Herbst die Ruhe der Tiroler Bergwelt zu genießen. Beschaulichkeit, freundliche Menschen und ein reiches kulturelles Erbe stehen hier für Euch auf der Tagesordnung.

Eine Wanderung durch den Tiroler Herbst
Im September wärmt Euch die Sonne mit Temperaturen von etwa 21 Grad. Die Abende und Nächte sind natürlich kühler als die in den zurückliegenden Sommermonaten. Im Oktober wird es am Tage nur noch circa 15 Grad warm sein. Der November bringt dann einen weiteren Temperaturabfall. Es ist an der Zeit, noch ein paar letztere Wanderungen zu unternehmen und die in ein besonderes Licht getauchte Bergwelt zu betrachten oder aber auf den ersten Gletscherskigebieten die Skisaison zu eröffnen.

Die Wanderer unter Euch begrüßen schon in der Früh Nebelfelder, wenn Ihr Euch zum Aufbruch bereit macht. Nach einer kurzen Weile des Wanderns verzieht sich der Nebel allerdings und macht die Sicht frei auf herrliche und imposante Alpenpanoramen in den Farben grün, rot und orange. Die Luft ist klar und rein. Am Nachmittag wird deutlich, dass die Tage hier nur noch sehr kurz sind. Die Sonne schickt zum Abschied etwas Restwärme hinab, bevor sie langsam hinter den Höhenzügen der Alpen versinkt.

Brauchtum und Volksfeste
Kurze Tage bedeuten aber natürlich nicht gleichzeitig kurze Abende. In Tirol gibt es im Bauernherbst schließlich viel zu feiern. Wenn Ihr Euch im Herbst für einen Aufenthalt in Tirol entscheidet, bedeutet das, sich abseits der Hektik des Alltags auf traditionellen Volksfesten zu amüsieren und verschiedene Bräuche kennenzulernen. Ein paar Tage in der frischen Luft der Berge reichen schon aus, um neue Erfahrungen zu sammeln. Unterkünfte, auch für Spontanurlauber, sind schnell zu bekommen.

Almabtrieb im September
Eine berühmte und beliebte Tradition sind die Almabtriebe, die in den verschiedenen Gemeinden gegen Ende des Septembers zelebriert werden. Statt das Vieh im Tal zu halten und teures Futter zu kaufen, werden Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde über die Sommermonate auf die rund 2.600 Almen der Region gebracht. Dort grasen und pflegen sie die Almen und geben täglich ihre Milch. Daraus wird auf direkt der Alm Käse, Topfen und Butter hergestellt.

Sobald die Tage wieder kürzer und die Nächte kühler werden, ist es an der Zeit, das Vieh zurück ins Tal in den Stall zubringen. Eigens für ihre Rückkehr werden die Tiere mit Blumen und Glocken geschmückt. Die Bauern tragen ihre Tracht. Wenn Ihr es einrichten könnt, dann solltet Ihr unbedingt an einem Almabtrieb teilnehmen – das ist ein tolles Erlebnis! Weitere Informationen zur Tradition der Almabtriebe sowie Termine gibt es hier.

Erntedank
In den ländlichen Regionen Tirols findet das Erntedankfest meistens Ende September statt. Dieser Zeitpunkt markiert das Ende der Erntezeit. Zum Dank für den reichen Ertrag organisieren die Tiroler ein Fest, in das auch christliche Traditionen einfließen, beispielsweise Kirchtag und Martini. Der wichtigste Bestandteil des Erntedanks ist ein Gottesdienst am Vormittag des Festtages. Im Laufe dieser Messe werden die frisch geernteten Früchte geweiht.

Ein Umzug mit geschmückten Wagen, die prächtige Erntedankkrone präsentierend, gehört genauso dazu wie Auftritte ortsansässiger Vereine. Wie auf anderen Volksfesten auch sind das meist Blasmusikkapellen und der örtliche Schützenverein. Den Höhepunkt für Genussmenschen dürften die ortstypischen Speisen bilden, die auf dem Erntedankfest angeboten werden. Mit Tanz und Musik feiern eine ganze Gemeinde und deren Besucher bis spät in die Nachtstunden. Wer von Euch glaubt das heimische Schützenfest wäre ein unvergleichliches Event, der muss unbedingt einmal ein Erntedankfest in Tirol besuchen – es ist ein unglaublich tolles Event.

Krapfenschnappen im November
Wie schnell gibt es einen Buchstabendreher und aus Krapfen wird plötzlich Karpfen. Tatsächlich lautet die Süd- und Osttiroler Tradition zu Allerheiligen Krapfenschnappen. Am Abend des 1. November geht es los. Am Vormittag noch werden die Gräber der verstorbenen Lieben besucht und der Toten mit Gebeten gedacht. Junge und nicht mehr junge Männer (inzwischen sind es hauptsächlich Kinder) verkleiden sich mit einer aus weißem Leinen bestehenden Gesichtsmaske. So ausgestattet ziehen sie allein oder in der Gruppe von Hof zu Hof. Damit die Bewohner Bescheid wissen, dass sie sich nähern klopfen sie und sagen in einer Fistelstimme Sprüche auf. Die lauten in etwa so:

„I bin a kloans Zapfl
und bitt um a Krapfl,
um a morgans odo a griens,
an liåbigtschn war må a gånz a schians.“

Daraufhin werden die Krapfenbettler freundlich hereingebeten. Für den Krapfen bedanken sie sich bei ihren Gastgebern mit Tanzeinlagen, kleineren Musikdarbietungen oder einem Plausch. Selbstverständlich versuchen die Gastgeber herauszufinden, wer die Krapfenbettler sind.

Heutzutage tragen Kinder zunehmend Kostümierungen, die stark an die Halloweentradition aus den USA angelehnt sind. Beiden Festen gemein ist, dass es um den Geisterglauben und das Gedenken an die Toten geht. Bis die Turmuhr 18 Uhr schlägt, findet das muntere Krapfenschnappen statt, wobei heute seltener Krapfen und viel öfter Süßigkeiten verteilt werden. Am Ende des Tages herrscht wieder Ruhe im Dorf und Ihr könnt Euch nach einem anstrengenden Tag zu Bett legen.

Na – Lust bekommen?
Dann nichts wie auf in den Tiroler Herbst!