Skiurlaub hinter Stacheldraht
Mittwoch, 28. Januar 2009
Es ist mal wieder soweit. Die höchstgelegenste Stadt Europas, das Schweizerische Skiparadies Davos bitte zum Weltwirtschaftsgipfel.
Wie in jedem Jahr geben sich auch in 2009 die Wirtschaftsexperten, Banker und Politiker ein Stelldichein im Schweizer Luftkurort Davos um für eine knappe Woche über Weltwirtschaft, Krisen und Ähnliches zu diskutieren. Foto: Deutsche Welle / AP
Die Skiurlauber unter Euch, die in der Vorbereitung des Winterurlaubs nicht den internationalen Terminkalender der Politiker im Hinterkopf hatten und am Weltwirtschaftsgipfel-Wochenende in den Skiurlaub aufbrechen, werden bei der Anreise am kommenden Wochenende eine Menge Geduld mitbringen müssen.
Denn Davos, das von seinen geographischen Eigenschaften her schon eine natürliche Festung ist und nur über zwei Zugänge innerhalb der großen Bergrücken erreichbar ist, wird von 4.500 Elitesoldaten zu einer richtigen Festung gemacht.
Stacheldraht und Straßensperren bestimmen das Bild wenn man die Passtrasse hoch nach Davos fährt.
Am Ortseingang erwarten Euch umfassende Kontrollen, denn erfahrungsgemäß gibt es eine Menge Gegner des Weltwirtschaftsgipfels die die Behörden lieber außerhalb des Ortes sehen.
Wenn Ihr dann die Straßensperren und Kontrollen hinter Euch gelassen habt, dann erwarten Euch auch innerhalb des Ortes Zustände die für einen Skiurlaub eher ungewöhnlich sind: bewaffnete Patrouillen in den verschneiten Strassen von Davos, Milizangehörige die in dieser Zeit die Bediensteten der Hotels ablösen, Flugüberwachung der Schweizer Armee – also so etwas wie kriegsähnliche Zustände.
Zum Glück werden sich ab Montag die Gegebenheiten gründlich ändern: Politiker, Banker und Promis reisen ab, die Polizei wird den Belagerungszustand abbauen und spätestens ab Mittwoch ist Davos wieder so wie vor dem Gipfel:
die höchstgelegenste Skistadt Europas – in der Ihr dann wieder einen ruhigen und beschaulichen Skiurlaub verbringen könnt.