Öko-Projekt in Champéry

Montag, 17. November 2008

Im bekannten Skiort Champéry im Skigebiet Portes du Soleil (auf der Schweizer Seite des Skigebiets) plant der französische Immobilienkonzern Maison de Biarritz (MdB) ein Neubauprojekt im Gesamtvolumen von 100 Millionen Schweizer Franken (ca. 65 Millionen Euro).

Für diesen Batzen Geld soll ein 4-Sterne Ferienwohnungskomplex mit ungefähr 900 Betten in 16 Chalets und zwei Hotelgebäuden geschaffen werden.
Der Clou an der Sache ist, dass das Projekt höchste ökologische Massstäbe setzen soll. Hierzu haben sich die Bauherren mit dem WWF (World Wide Fund For Nature) zusammen getan und mit diesen auch das Projekt vorgestellt.

Das Projekt soll nämlich den Baustandard “Minergie P Eco” erhalten — einen Standard bei dem der Energieverbrauch nochmals niedriger als beim etwas besser bekannten Label Minergie-P sein soll. Schon beim Label Minergie-P Baustandard muss der Energieverbrauch in seiner Gesamtheit um mindestens 25 Prozent unter dem Verbrauch vergleichbarer konventioneller Gebäude sein, der Verbrauch fossiler Energie muss um wenigstens 50 Prozent niedriger liegen.

Es gibt in der Schweiz zur Zeit nur 5 Gebäude die den Baustandard “Minergie P Eco” haben — und keines davon liegt in der Bergregion. In so fern wird das neue Projekt das erste mit dem Baustandard “Minergie P Eco” in den Bergen sein. Der geringe Energieverbrauch soll vor allen Dingen Dank zentraler Holzheizung, Solarzellen und vorbildlicher Isolierung erreicht werden.

Der Baubeginn für das Mammut-Projekt in Champéry ist im Frühjahr 2009. Bezogen werden sollen die Chalets und Hotelzimmer für den Skiurlaub erstmals zur Wintersaison 2010/2011.

Es bleibt abzuwarten, wie ein Projekt in der Größenordnung den Skiort Champéry verändern wird. In den letzten Jahren waren die Übernachtungszahlen in Champéry rückläufig und einige Hotels und Skihütten blieben gar die ganze Saison leer. Das hatte sich auch ein wenig auf Flair und Aprés Ski im Ort ausgewirkt.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Skiort durch die neuen Hotelbetten und die neu zu schaffenden Arbeitsplätze (man spricht von 130 neuen Jobs) wieder auflebt.

Wünschenswert wäre es ja — schließlich ist Portes du Soleil ein tolles Skigebiet und Champéry ein netter Skiort.